Der Zürcher Kantonsrat wird heute darüber abstimmen, ob Prostituierte weiter auf der Strasse anschaffen dürfen. Befürwortet der Rat dies, muss die Stadt ihren Strichplatz räumen.
Von ganz rechts, nämlich von der EDU-Kantonsrat Heinz Kyburz aus Männedorf, kommt der Vorstoss. Die Strassenprostitution ist ihm und zwei seiner Parteigenossen ein Dorn im Auge. „Es ist jedoch nicht einzusehen, weshalb Prostituierte auf öffentlichem Grund persönlich anwerben oder der Prostitution nachgehen sollen“, so Kyburz in der Eingabe. Es werden die allgemeinen Parolen wie „Die Strassenprostitution bediene kein breites öffentliches Bedürfnis“ oder „Nicht selten werden sehr junge Frauen ausgebeutet“.
Ein öffentlicher Markt, der durch die Strassenprostitution entstehe, sei nicht menschenwürdig und vergleichbar mit einer offenen Drogenszene erklärt der EDU-Mann. Er fordert daher, dass der Kantonsrat ein Verbot der Prostitution auf öffentlichem Grund beschliesst.
Für die Stadt Zürich hätte solches weitgehende Konsequenzen. Der Strichplatz mit den Verrichtungsboxen in Altstetten müsste geschlossen werden. Fraglich ist allerdings ob das Ansinnen im Rat eine Mehrheit findet, letztendlich entsteht ein Markt ja nur durch Angebot und Nachfrage. Nebst der EDU ist nur die EVP ähnlicher Meinung. Kyburz hofft nun auf Unterstützung durch die konservativen Kräfte aus der SVP.